Ungewöhnliche Anfrage, aber tatsächlich habe ich dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ein Interview zum Thema Austern & Gen Z gegeben. Der ganze Artikel ist hier online erschienen.
Sie probieren Austern und filmen sich dabei: Die Gen Z ist auf den Genuss der royalen Schalentiere gekommen. Das Ergebnis wird tausendfach geklickt in den sozialen Medien. Diverse Krisen und das Dschungelcamp sind Auslöser, meinen Experten.
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Getrieben wird dieser Trend vor allem von der Gen Z, die überdurchschnittlich viele soziale Medien nutzt, meint Daniel Anthes, Food-Trendforscher und Entrepreneur im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Diese Rezensionsvideos sind populär, weil sie die unmittelbarste Form des Erfahrungsaustausches ermöglichen. Dabei bieten sie einen großen Unterhaltungswert, weil sie am authentischsten sind.“
Damit ein Trend durch die Decke schießt, gilt eine einfache Erfolgsformel: Alles, was laut, bunt und abnormal ist, weckt Interesse. Austern hätten immer noch ein Luxusimage, was sie wertvoll und nicht alltäglich mache.
Daniel Anthes: „Austern stehen für Luxus und Dekadenz, etwas, was den Millennials und der Gen Z, die in Zeiten von Polykrisen aufgewachsen sind, verwehrt geblieben ist.“
Austern schmecken salzig und etwas nussig. Sie sind weich, aber bissfest, etwa wie eine überreife Litschi. Schließt man beim Kauen die Augen, ist man direkt am Meer. Oft wird sie mit Zitrone, Tabasco oder einer Vinaigrette serviert, manchmal auch überbacken oder mit Salsa. Die Königin der Schalentiere ist gesund: Sie hat wenig Fett und Kalorien, dafür viele Proteine, Mineralstoffe und Vitamine.
Dass die Schalentiere nun das Interesse einer jungen, breiten Masse geweckt hat, weise auf einen Trend hin, den man den „kleinen Luxus für zwischendurch“ nennt, sagt Anthes. „Austern stehen für Luxus und Dekadenz, etwas, was den Millennials und der Gen Z, die in Zeiten von Polykrisen aufgewachsen sind, verwehrt geblieben ist.“
Austern als Folge der Treat Culture
Das will jetzt nachgeholt werden. Die sogenannte Treat Culture (zu Deutsch Belohnungskultur) erlebe ein Upgrade, meint Anthes. Für die jüngere Generation sei der Porsche oder die Eigentumswohnung wenig erstrebenswert, eher der „flüchtige Moment bedingungslosen Genusses.“
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